Wiedersehen
"Lieber Wald , o Waeldchen mein,
Sag: was machst du so allein?
Seit wir uns zuletzt gesehn,
Musste so viel Zeit vergehn,
Und seitdem ich dir entschwand,
Irrte ich durch manches Land!"
"Sieh, ich tue, was ich tat:
Lausche, wenn der Winter naht
Und zerruettet mein Geaest,
Baeche jaeh erstarren laesst
Meine Wege dicht beschneit
Sieh, ich tue, was ich tat:
Hoer ein Sommerlied vom Pfad
Der zum Bache fuehrt, erschallen;
Diese Baechlein gab ich allen
Frauen, die mit frohem Singen
In den Kruegen Wasser bringen."
"Wald, mit dienen sanften Seen,
Zeiten kommen, Zeiten gehn,
Bist du noch so jugendlich,
Immerfort verjuengst du dich."
"Was ist Zeit, wenn schon seit je
Sterne leuchten mir im See?
Denn ob gut, ob schlecht das Wetter,
Rauscht der Wind durch meine Blaetter;
Ob das Wetter schlecht, ob gut,
Stroemt dahin der Donau Flut.
Nur der Mensch ist wandelbar,
Ziellos irrt er immerdar;
Wir allein verweilen hier,
Wie wir waren, bleiben wir:
Fluesse, Meere mit ihren Wuesten,
Sonnenschein und Mondeshelle
Und der Wald mit Bach und Quelle."
(Zoltan Franyo)
|