Abends vom Berg
Abends vom Berg hoer ich die Floete
noch weine,
Herden ziehn, als funkelnd die Sterne erscheinen,
Quirlender Quell schluchzt in dem Born, wie
im Traume;
Liebste, du harrst bei dem Akazienbaume.
Heiliger Mond schwebt ueber dichten Gewinden,
Schuetteres Laub moechte dein Auge hier finden,
Hoch in der Nacht flimmern schon feucht die
Gestirne,
Sehnend die Brust, voll von Gedanken die Stirne.
Wolken entfliehn, schmmern im Daemmerlicht
schwaecher,
Hoeher hinauf dringen gealterte Daecher,
Hoere den Feldbrunnenmast aechzen im Winde,
Rauch fuellt das Tal, Floetenton murmelt gelinde.
Muede vom Feld kommen mit Sensen die Leute;
Schlagbrett ertoent, staerker noch rattert
es heute,
Glocke schallt tief unten aus alternder Kehle.
Gluehend entbrennt mir von der Liebe die Seele.
Bald wird der Schlaf ueber die Haeuser sich
legen:
Bald komm auch ich eilemden Schritts dir entgegen;
Bleiben wir dann nachts in dem Dunkel verborgen:
Werden wir lang kosen uns, bis in den Morgen.
Kopf neben Kopf, uns immer enger gehalten,
Schlafen voll Glueck laechelnd wir unter
dem alten
Baume.- Ach, wer wuerde nicht gerne das Leben
Fuer eine solch herrliche Wonnenacht geben?
(Zoltan Franyo)
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